✓✓✓Instagram behält sich das Recht vor, Konten zu löschen, die gegen ihre Nutzungsbedingungen oder Community-Richtlinien verstoßen. Derartige Konten werden in diesem Zuge zunächst gesperrt udn deaktiviert, so dass weder der Nutzer, noch andere den Account einsehen können. Liegt allerdings kein Verstoß gegen das Regelwerk vor, so darf Instagram den Account weder sperren, noch in der Folgezeit löschen (siehe LG Konstanz, Einstweilige Verfügung vom 07.06.2023 - C 2 O 135/23).✓✓✓
✓✓✓Instagram sieht in den sogenannten "Richtlinien für Empfehlungen auf Instagram" vor, dass die Reichweite eines Accounts gedrosselt werden kann. Allerdings darf Instagram die Reichweite nicht willkürlich "drosseln". Die bloße Möglichkeit eines Verstoßes gegen die Instagram-Gemeinschaftsrichtlinien stellt keinen sachlichen Grund dar. Instagram ist verpflichtet, die Reichweite unbeschränkt wiederherzustellen (siehe LG Magdeburg, Urteil vom 31.05.2023 - 2 O 344/22 *072*).✓✓✓
✓✓✓Wenn ein Instagram-Konto ohne Anhörung deaktiviert wird, verstößt dies gegen geltendes Recht. Meta, ist verpflichtet, entweder vor oder in manchen Fällen nach der Sperrung eine Anhörung durchzuführen. In der Praxis wird dies jedoch oft vernachlässigt. Betroffene können gegen solche unberechtigten Sperrungen rechtliche Schritte einleiten. Neben der Freischaltung des deaktivierten Accounts kann auch eine Unterlassung gefordert werden (siehe AG Bonn, Urteil vom 16.05.2023 - 116 C 115/22).✓✓✓
✓✓✓Drittanbieter-Apps für Instagram führen oft dazu, dass Konten gesperrt werden. Ob solche Apps erlaubt oder verboten sind, ist umstritten. Allerdings darf Meta Instagram-Accounts nicht ohne Grund und grundsätzlich auch nicht ohne Vorwarnung sperren. Wenn eine unberechtigte Sperre vorliegt, muss wieder freigeschaltet werden. Dieser Anspruch kann auch gerichtlich mit einer einstweilige Verfügung durchgesetzt werden (LG Ellwangen (Jagst), Einstweilige Verfügung vom 08.05.2023 - 1 O 24/23).✓✓✓
✓✓✓Beiträge auf Facebook unterliegen der Meinungsfreiheit. Dies hat auch Meta zu beachten. Wird ein Beitrag wegen einem angeblichen Verstoß gegen die Nutzungs-, Gemeinschaftsrichtlinien oder Gemeinschaftsstandards entfernt, hat Meta dies im Nachgang zu prüfen und den Beitrag wiederherzustellen, wenn er von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Wird hingegen das gesamte Facebook-Konto gesperrt und deaktiviert, dann kann diese Maßnahme zu weit gehen -LG Köln, Beschluss vom 27.03.2023 - 28 O 144/23 ✓✓✓
✓✓✓Ohne Vorwarnung und Ankündigung darf TikTok den Account grundsätzlich nicht sperren, erst recht nicht, wenn tatsächlich kein Verstoß gegen die Community-Richtlinien vorliegt! Reagiert TikTok nicht und bleibt der Widerspruch erfolglos, kann TikTok gerichtlich zur Freischaltung verpflichtet werden. Zu Unrecht deaktivierte Accounts sind nämlich unverzüglich wieder freizuschalten (siehe LG Neuruppin, Einstweilige Verfügung vom 22.03.2023 - 3 O 81/23)✓✓✓
✓✓✓Plattformanbieter dürfen Social Media Accounts grundsätzlich nicht von jetzt auf gleich ohne vorherige Anhörung oder Mahnung sperren. Zu Unrecht gesperrte und deaktivierte Konten sind freizuschalten und zu entsperren, insbesondere wenn die Sperre grundlos bzw. ohne hinreichenden Grund erfogte - LG Dresden, Einstweilige Verfügung vom 13.03.2023 - EV 3 O 494/23✓✓✓
✓✓✓ KOSTENLOSE ERSTEINSCHÄTZUNG VOM ANWALT ANFORDERN! ✓✓✓Facebook darf ein gehacktes Konto nicht löschen, wenn es durch einen Verstoß des unbekannten Hackers deaktiviert wurde. Droht in einem solchen Fall die Löschung, kann Meta bzw. Facebook mit einer einstweiligen Verfügung sogar verboten werden, die Löschung durchzusetzen - Landgericht Hanau, Einstweilige Verfügung vom 28.02.2023 - 9 O 213/23.✓✓✓
✓✓✓Es kommt nicht selten vor, dass Nutzer die Meldefunktion auf Instagram missbrauchen und andere Nutzer unberechtigt melden. Oft sind die Instagram-Konten dann einfach weg und der Instagram-Support hilft nicht. Wenn Meta aber nicht hilft, den Account wiederherzustellen, können Nutzer ihren Anspruch auch im Wege der einstweiligen Verfügung durchs - LG Heidelberg, Einstweilige Verfügung vom 03.02.2023 - 4 O 23/23✓✓✓
✓✓✓Liegt kein Richtinienverstoß vor, darf Google das Google-Konto nicht sperren. Im Falle der Deaktivierung des Google-Kontos ist Google zumindest verpflichtet, die in "Google-Drive" und "GMail", u.a. gespeicherten Daten herauszugeben und die Möglichkeit zum Herunterladen zu schaffen! - LG Tübingen - Einstweilige Verfügung vom 03.02.23 - 9 O 16/23✓✓✓